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Mittwoch, Februar 08, 2006

Dudweiler, Albert und Neoprenstahl


Unterschiedliche Qallen haben unterschiedlich lange Nesseln, unterschiedlich lange Quellen haben nässenden bis trocknenden Informationsgehalt, der unterschiedlich sein kann. Klingt so logisch wie Rechts vor Links - oder?
Manche Menschen behaupten, der Albert-Schacht (übrigens ab 1922 Pascal-Schacht genannt, da sind sich zur Abwechslung mal alle einig) wäre 1916 angehauen worden und bis 1918 abgeteuft und ausgemauert. Andere wollen die Teufarbeiten 1915 begonnen und erst 9 Jahre später beendet gesehen haben. Letzere setzen die Stilllegung der Schachtanlage 1968 fest, während erstere die Verfüllung und Abdeckung auf 1973 datieren, genau genommen war die letzte Fahrt am 23. Mai 1973 um 6 Uhr 35 Minuten. (Mit Minuten klingts richtig authentisch.
Wichtig ist daran aber eigentlich nur, dass er (der Schacht) in den oberen Metern stark wasserführenden Buntsandstein hatte und eine im Buntsandstein aufgefahrene Untersuchungsstrecke der Grund für das Absaufen des Schachtes war.
Am 10. August 1922 wurde der Albert-Schacht in einer Feier zum 2. Mal angehauen (und in Pascal umbenannt). Er wurde nach dem Sümpfen im Gefrierverfahren weitergeteuft.
Jetzt wirds richtig spannend!
Mit Neoprenstahl werde heutzutage unter und über Tagen wochenlang Monat um Monat jahrein jahraus jahrzentelang verloren geglaubte Schachtanlagen erneut absumpft, angeteuft und abgemauert. Neoprenstahl verbindet dabei die Oberflächenhärte moderner molybdäner Nitrierstahle mit der hervorragenden Isolation polymeriertem Chloroprens (was Neopren ist und eigentlich 2-Chlor-1,3-butadien heisst).
Der Albert-Schacht wurde allerdings leider so verfüllt, dass die Abdeckung einer erneuten Teufe nicht erneut das Wasser reichen könnte, um anschliessendes Sümpfen auszuschliessen oder gar zu ermöglichen. Gelegenheit verpasst, abgemeutert und ausgeteufelt.
Zu Ehren des Schachts wurde das Prinz Albert Piercing erfunden, das noch nicht in Pascal umbenannt wurde, bei dem aber auch ein Schacht getrieben wird, und ich zeige heute eine historische Uhr aus dem Jahr 1922, datiert auf den 10. August. Im Hintergrund sieht man Neoprenstahl, der sich lasziv in der Sonne räkelt und einen Bahnhof sümpft.